Ernรคhrung & Sport in der Schwangerschaft? Das musst Du beachten

โ†บ Beitrag zuletzt aktualisiert, am 23. Februar 2022

Wenn sich auf dem Schwangerschaftstest zwei Streifen zeigen, sehen die meisten Sportlerinnen ihre sportliche Karriere buchstรคblich unter einem immer weiter anschwellenden Babybauch verschwinden. Keine Sorge, ganz so schlimm ist es dann doch nicht! Sport in der Schwangerschaft ist mรถglich, es sollten jedoch einige wichtige Punkte beachtet werden. Welche das sind, erfรคhrst Du jetzt hier!



 

Ist Sport in der Schwangerschaft mรถglich?

Ja โ€“ beeindruckend zeigen dies Profisportler, wie beispielsweise Serena Williams, die bei den Australian Open gewonnen hat, obwohl sie zu diesem Zeitpunkt bereits im zweiten Monat schwanger war!

Auch wenn Sport in der Schwangerschaft grundsรคtzlich mรถglich ist, sollte trotzdem nicht stur weitertrainiert werden, bis der Kรถrper nicht mehr kann.

Einige wichtige Punkte sind dennoch zu beachten. In den folgenden Absรคtzen erfรคhrst Du daher die wichtigsten Basics, rund um die Themen: Training und Ernรคhrung mit โ€žFahrgastโ€œ an Bord.

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Schwangerschaft und Sport โ€“ was sind die ersten Schritte?

Selbst wenn eine Schwangerschaft geplant war, ist die Bestรคtigung, dass โ€žesโ€œ tatsรคchlich geklappt hat, doch erst mal eine รœberraschung.

Wenn der Schwangerschaftstest also positiv ausgefallen ist, sollte man das nicht gleich mit einem Workout feiern, sondern den FuรŸ erst mal vom Gas nehmen.

Und zwar genauso lange, bis auch der Gynรคkologe die Schwangerschaft bestรคtigt hat.

Der Arzt wird dann ebenfalls einen Bluttest vornehmen, bei dem auf den gleichen HCG-Wert, wie beim Heimtest geachtet wird. Zudem wird er auch noch eine kรถrperliche Untersuchung vornehmen.

Je nach Zustand von Mutter und Kind, kann dabei nรคmlich schon so einiges festgestellt werden, was das Trainingsprogramm fรผr die nรคchsten Monate bestimmt. Mehr dazu aber weiter unten!

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Welche Vorteile hat Sport in der Schwangerschaft?

Viele schwangere Frauen glauben, dass Sport in der Schwangerschaft komplett wegfรคllt. Aber das ist ein Irrglaube.

Ganz im Gegenteil โ€“ Expertenย sind sich absolut einig, dass Bewegung in jeder Phase der Schwangerschaft positive Auswirkungen hat!

Auf einem sehr niedrigen Level hat Sport in der Schwangerschaft eine durchblutungsfรถrdernde Wirkung. Dadurch wird die Plazenta besser durchblutet. Und diese Krรคftigung ist immer von Vorteil.

Weitere Vorteile, die Sport in der Schwangerschaft bietet, sind:

  • Harmonisierung des Blutzuckerspiegels
  • Seelische Ausgeglichenheit
  • Beugt schwangerschaftsbedingten Bewegungsproblemen vor
  • Reduktion von Wassereinlagerungen

Das sind also alles Punkte, in denen Schwangere vom Sport profitieren. Vor allem den zweiten Punkt sollte man nicht auรŸer Acht lassen.

Denn gerade in den ersten Schwangerschaftswochen wird der Hormonhaushalt gehรถrig auf den Kopf gestellt.

Die Folge sind Stimmungsschwankungen, bis hin zu ausgewachsenen Depressionen.

Kommt dann noch das Leid einer Sportlerin hinzu, die nun vielleicht ihr liebstes Hobby gefรคhrdet sieht, geht die Laune stark in den Keller.

Genau deshalb kรถnnen regelmรครŸige Sporteinlagen gewaltige Linderung verschaffen.

Denn auch bei Leistungssportlerinnen gilt, dass es nicht immer 100 % sein muss, sondern sich die neun Monate auch mit 50 % oder weniger รผberbrรผcken lassen.

TIPP: Es gibt eine Formel, bei der sich der optimale Pulsbereich fรผr Sport in der Schwangerschaft berechnen lรคsst: 220 Schlรคge/Minute minus Lebensalter. 70 bis 80 Prozent des daraus errechneten Wertes sollten wรคhrend der gesamten Schwangerschaft die Obergrenze des Pulsbereiches darstellen, vorausgesetzt es gibt keine sonstigen Komplikationen!

 

Wettkampfsport in der Schwangerschaft? Bitte nicht!

Das Problem der ersten Schwangerschaftsmonate ist gerade bei Wettkampfsportlerinnen gravierend.

Denn wenn die Morgenรผbelkeit vorbei ist โ€“ und das ist sie meist nach wenigen Wochen โ€“ fรผhlt man sich wieder blendend, fast โ€žwie normalโ€œ.

Genau darin liegt aber das Problem!

Obwohl man sich genau so fรผhlt wie vor der Schwangerschaft, ist man es nicht. Denn je nachdem, welche Sportart man ausรผbt, kann das Ungeborene dadurch gravierende Schรคden erfahren.

Vermeiden sollte man daher wรคhrend der Schwangerschaft folgendes:

  • Erschรผtterungen
  • Stรผrze
  • Thermische Belastungen
  • Mangelversorgung

Aber: Das muss in Abstimmung mit dem Frauenarzt geschehen. Denn jede Frau und somit jede Schwangerschaft hat andere Schwer- und Risikopunkte.

So kรถnnte von zwei ansonsten gleich fitten Langlรคuferinnen, die eine unter einer Muttermundschwรคche leiden.

Durch die Erschรผtterungen des Laufens kรถnnte es Komplikationen bis hin zur Frรผhgeburt geben.

Doch wie zuvor erwรคhnt: Alles Weitere muss der Doc abchecken! Nur die wirklichen Wettkampf-Hรถchstleistungen sollte man auch im ersten Trimester vermeiden, wenn man das Kind noch gar nicht merkt.

 

Welche Sportarten sind wรคhrend der Schwangerschaft tabu?

Dass Wettkampf-Hรถchstleistungen tabu sind, wurde bereits thematisiert. Es gibt aber auch Sportarten, die generell wรคhrend der Schwangerschaft nicht ausgefรผhrt werden sollten.

Auf den Punkt gebracht sind das alle Sportarten, die zur folgenden Gruppe gehรถren:

  • Kampfsport
  • Vollkontaktsport
  • Turnen (Barren, Ringe etc.)
  • Kreuzheben, Bankdrรผcken und andere รœbungen mit schweren Gewichten
  • โ€žHarteโ€œ Teamsportarten (FuรŸ- und Handball, Hockey)
  • Sportarten mit hohem Sturzrisiko (Ski- und Snowboardfahren, Reiten, Inlineskaten)
  • Schnorcheln und Tauchen
  • Sportarten in Hรถhen รผber 2500 Meter (auch Bergwandern)

Sport-und-Schwangerschaft

So hilft Dir Sport direkt bei der Schwangerschaft

Zugegeben, die Schwangerschaft ist eine Bremse fรผr sportliche Ziele. Denn unterm Strich betrachtet erlaubt selbst das, was noch mรถglich ist, nicht wirklich, das aktuelle Leistungsniveau zu halten.

Aber: Dennoch hat leichtes Fitness- und Kraftsporttraining wรคhrend der Schwangerschaft viele Vorteile. Einige davon sind:

  • Die durch das Muskeltraining aufgebaute Kraft hilft dabei, wรคhrend der Geburt besser zu pressen und verkรผrzt diese somit teilweise betrรคchtlich.
  • Der Kรถrper von Sportlerinnen ist buchstรคblich โ€žLeidenโ€œ gewohnt, die Geburt wird damit als nicht so schmerzhaft empfunden.
  • Die gestรคrkte Muskulatur verhindert, dass es zu Dammrissen kommt und beugt zudem auch noch schwangerschaftsbedingter Inkontinenz vor.
  • Die Rรผckbildungsphase wird durch die straffere Haut merklich verkรผrzt.

 

Ernรคhrung und Schwangerschaft โ€“ was ist zu beachten?

Die meisten Fitness- und Kraftsportlerinnen haben auch eine voll auf ihr Training angepasste Ernรคhrung. Wegwerfen muss man die Ernรคhrungsplรคne zwar nicht, aber blind einhalten ist ein ebenso falscher Weg.

Die gute Nachricht zuerst: In den ersten drei Monaten kommen Schwangere mit ihrer ganz normalen, gewohnten Kalorienzahl aus.

Das gilt auch fรผr das normale Pensum von Leistungssportlerinnen, sofern es sich dabei nicht um Extreme handelt, wie etwa Wasserreduktion bei Kraftsportlerinnen in der Definitionsphase.

Danach aber sollte sich die Ernรคhrung derart anpassen, dass der nun wachsende โ€žBeifahrerโ€œ mitversorgt werden kann, ohne dass es zu Mangelversorgungen kommt.

Das bedeutet, dass ab dem vierten Monat die tรคgliche Kalorienmenge um 200 bis 300 zunehmen sollte.

Nun zur โ€žschlechtenโ€œ Nachricht: Gleich mit dem Beginn der Schwangerschaft tritt eine lange Liste an Dingen in Kraft, die in jeder Phase nun tabu sind:

  • Jedes Fleisch, das nicht zu 100 % durchgegart ist
  • Tee- und Mettwurst
  • Roher Schinken
  • Salami
  • Roh- und Rรคucherfisch (Stichwort Sushi)
  • Meeresfrรผchte
  • Rohmilch und Rohmilchprodukte
  • Weichkรคse auch aus erhitzter Milch
  • Innereien
  • Fertigsalate
  • Energydrinks
  • Alkohol, Koffein, Nikotin & Co.

Auch wenn es schwerfรคllt, spรคtestens ab dem dritten Schwangerschaftsmonat sollte auf den ursprรผnglichen Ernรคhrungsplan verzichtet werden.

Ab dann gilt das, was Fachleute als โ€žausgewogene und gesunde Ernรคhrungโ€œ bezeichnen.

 

Sind Supplements und Medikamente wรคhrend der Schwangerschaft erlaubt?

Bei diesem Thema gibt es buchstรคblich einen Berg an nicht empfehlenswerten Medikamenten in der Schwangerschaft.

Sowohl echte Pharmazeutika, Naturprรคparate und auch sportmedizinische Wirkstoffe kรถnnen dem Kind Schaden zufรผgen und sollten daher immer mit dem Arzt abgesprochen werden.

Dem beliebten Creatin wird beispielsweise nachgesagt, dass es fรถrderlich fรผr die neuronale Entwicklung des Fรถtus sein kann.

Umgekehrt kann der bei Sportlern ebenso beliebte Schmerzhemmer Diclofenac im letzten Trimester der Schwangerschaft zu Problemen fรผhren.

Und dass illegale oder halblegale Wirkstoffe, wie Anabolika oder solche in Hardcore Trainingsboostern in einem schwangeren Kรถrper absolut gar nichts verloren haben, ist hoffentlich jeder Schwangeren klar!

 

Buchtipps โ€“ Schwangerschaft und Sport

 

Fazit

Sport wรคhrend der Schwangerschaft ist mรถglich, allerdings in stark abgeschwรคchter Form und mit einigen Tabus und Ausnahmen.

Auch bei der Ernรคhrung sollten Schwangere sich auf eine Umstellung einstellen. Die Fitnesssportlerinnen-Karriere hat durch die Schwangerschaft vielleicht Pause, sie ist aber nicht beendet.

Zudem wirst Du dank des Sports die Geburt viel leichter wegstecken, als untrainierte โ€žNormalsterblicheโ€œ!



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